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F1895 Blog/ Da machste nix…oder?

Mittlerweile sind über 2 Monate vergangen, seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe. Da ich während der WSOP mit den News beschäftigt war und sich beim online Pokern auch nicht sonderlich viel getan hat, musste das Bloggen halt etwas warten.

Nach meinem Neustart auf NL100 lief es relativ gut. Da aber einige Neuanschaffungen anstanden, musste ich dann einen Teil meiner BR auscashen. Obwohl ich ja eigentlich schon genug vor dem Computer sitze habe ich mir eine XBox360 gegönnt. Das neue GTA ist echt der Hammer. Allerdings sollte ich in meiner Freizeit vielleicht mal etwas mehr Sport treiben, als ständig irgendwas zu zocken. Wie dem auch sei. Im Moment stehe ich wieder bei ca. 1500BB und es geht in den letzten Tagen weiter bergauf.

Hier der Graph der letzen knapp 10k Hände

Da ich zuletzt ja kaum Hände angesprochen habe, möchte ich das jetzt nachholen. Vor ungefähr 2 Wochen hatte ich einen dieser Tage, wo einfach alles schief gegangen ist, was schief gehen konnte. Direkt am Anfang der Session ereignete sich folgende Hand:

Ich bin UTG mit 44 gelimpt, woraufhin der Spieler vom HJ auf 4BB geraist hat. Nachdem alle zu mir gefoldet haben, entschließe ich mich die 3BB nachzulegen. Der Flop ist mit Q4Q natürlich perfekt für mich. Im Moment würden mich ja nur Pocket Queens und Q4 schlagen. Also entscheide ich mich für ein check-raise. Der Gegner setzt auch direkt 5BB. Diesen Einsatz kann er natürlich mit einer sehr großen Rangen an Händen machen. Jedes Paar, Ax, 2 Broadways etc., da ich von diesem Spieler gerade mal 22 Hände getrackt hatte, konnte man seine Range auch nicht weiter eingrenzen. In der Hoffnung, dass er aber irgendwas mit dem Flop anfangen konnte und da ich natürlich gerne einen großen Pot aufbauen wollte, habe ich ihn dann auf 15BB geraist. Ohne langes Zögern hat er gecallt. Natürlich muss mein Raise auf ihn auch nicht sonderlich stark wirken. Theoretisch könnte ich hier mit jeder 4, FD oder kleinen Pocket Pairs (22-77) erhöhen. Der Turn bringt den Kreuz Buben. Diesmal setze ich direkt 25BB in den 38er Pot. Nun sollte mein Bet eigentlich stark auf meinen Gegner wirken. Das ich jetzt noch mit einer 4 oder einem Under Pair setze, ist doch unwahrscheinlich. Trotzdem callt der Gegner wiederum ohne langes Zögern. An dieser Stelle kann ich eigentlich sicher sein, dass mein Gegner eine starke Hand hält. Für den River bleiben ihm gerade mal 12.75BB übrig, womit sich die Frage stellt warum er nicht direkt All-in gepusht hat. Nut-Flush wäre wohl ein klares All-in gewesen. Ihm muss ja klar sein, dass ich bei der Pot Größe und dem kleinen Rest der ihm bleibt, niemals mehr folden kann. Genauso hat er sich selbst commited. Bleibt also die Möglichkeit, dass er sich in den Showdown retten will. Doch mit welcher Hand. Dritte Dame wäre wohl eine Möglichkeit. Mit einem Overpair wäre es nach der Turn Karte nicht einfach weiterzuspielen. Allerdings haben viele Spieler ja bekanntlich Probleme KK und AA zu folden, also wäre das eine weitere Option. Der River bringt auf jeden Fall ein As, was mir natürlich nicht sehr gut gefällt. Trotzdem setze ich die letzen 12.75BB, was er insta callt. Leider dreht er die Asse um und ich verliere den Pot. Nice Catch, Sir. Ich denke, dass ich diese Hand eigentlich gut gespielt habe. Das er dann seinen 2-Outer trifft, ist halt Pech.

Kurz danach passierte dann folgende Hand:

Wieder eine ähnliche Situation. Diesmal 3BB Raise aus middle Position und ich calle aus dem SB. Wieder ein super Flop. Eigentlich sind das die Boards, wo man leicht Gegner stacken kann. Leider nicht an diesem Tag. Nach check,check am Flop, setze ich am Turn 5 in den 7BB Pot. Gegner callt. Auch wenn der König mir nicht perfekt gepasst hat, sehe ich mich doch in den meisten Fällen vorn. Am River mache ich eine kleine Overbet von 20 in den 17BB Pot. Nun min. raist mich der Gegner. Folden ist natürlich überhaupt keine Option. Noch mal raisen möchte ich aber auch nicht mehr. Natürlich könnte er sowas wie AQ value betten, aber die Gefahr geschlagen zu sein, ist natürlich auch gegeben, weswegen ich calle. Sein AK zu sehen gefiel mir nicht wirklich, aber was soll man machen. Nice Hand, Sir. Danach habe ich dann noch einen großen Pot im Battle of the Blinds verloren. Beide floppten Trips. Leider wird mein K-Kicker von seinem As geschlagen. Autsch. Langsam fing es echt an weh zu tun.

Zuletzt dann die Hand, die mir richtig Kopfzerbrechen bereitet hat:

Diesmal eine andere Situation. Ich open-raise den Pot aus middle Position mit QQ auf 4BB. Der Button reraist dann auf 12BB. Alle anderen folden und ich muss überlegen. Kurz zu den Fakten. Ich kannte den Gegner vorher noch nicht. An diesem Tisch hatte ich 78 Hände von ihm getrackt, von denen er gerade mal 7,7% gespielt hat. Davon hatte er 2,6% pre Flop erhöht. Der Aggr.Faktor lag bei 0,3%. Auch wenn diese Daten bei 78 Händen natürlich nicht super aussagekräftig sind, so lässt sich doch auf jeden Fall die Tendenz zum sehr tighten Spieler erkennen, bei dem man eigentlich nicht davon ausgehen kann, light gereraist zu werden. Außerdem war mein eigenes Image am Tisch zu tight, als das ich schnell zur Zielscheibe von Moves hätte werden können. Einzig die Position am Button hätte für eine schwächere Hand sprechen können. Ich entschied mich dann aber dazu nur zu callen. Der Flop war mit K8K rainbow nicht unbedingt optimal. Wenn man überlegt, welche Range man einem tighten Spieler bei einem pF Reraise geben würde, kommt man auf eine erschreckend kleine Anzahl. 1010-AA, AJs-AK. Natürlich ist das jetzt sehr pauschal und es wird immer mal Ausnahmen geben, aber in 90% der Fälle wird es eine dieser Hände bei sehr tighten Spielern sein. Sehr häufig dürfte die Range sogar noch kleiner sein. Wie auch immer. Ich habe am Flop gechecked, woraufhin er überraschender Weise hinterher gechecked hat. Jetzt war ich doch etwas verwundert. Mit welcher Hand würde man in dem Spot auch checken. Jede Hand aus seiner Range, die den Flop nicht voll getroffen hat, muss hier doch gebettet werden. Einzig KK und vielleicht AK, könnte hier aus Furcht mich zu vertreiben, gecheckt werden. Der Turn bringt die Dame, die mir das Full House macht. Ich setze 15 in den 25,5BB Pot, was von ihm sofort bezahlt wird. Der Call verwirrt mich jetzt noch mehr. Was zum Henker kann er da bitte halten. Hätte er mit AQ nicht schon einen CBet am Flop machen müssen. Und wenn er da nur gechecked hat und nun trifft, callt er den Turn dann wirklich so schnell? Am River bekommen wir ein As zu sehen, was mir nach den Erfahrungen des Tages gar nicht schmeckt. Ich checke, er geht nach kurzer Bedenkzeit All-in. Was nun? Ich war an dieser Stelle absolut unschlüssig. Was würdet ihr sagen. Die Auflösung gibt es beim nächsten Mal. Würde mich über Analysen zu der Hand von euch auf jeden Fall freuen. Wäre mal interessant zu sehen, was andere sagen.

Bis dahin

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