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Rakeback – Erklärung und Tipps

Ein großer und oft irreparabler Fehler, den viele (um nicht zu sagen: „alle“) Online-Poker-Anfänger machen, ist das Anmelden bei allen möglichen Anbietern ohne dabei die guten Boni voll auszunutzen. Dieser Fehler ist recht schwerwiegend, da die besten Boni nur beim ersten Sign Up beim jeweiligen Anbieter verfügbar sind.
Das allein ist schon ärgerlich, aber der „Verlust“ in diesem Fall wiegt auf lange Sicht nicht so schwer, da Boni kommen und gehen. Viel schwerer wiegt es, wenn man auf seiner Lieblingsseite kein Rakeback bekommt. Rakeback kann einen „Loosing Player“ zu einem „Winning Player“ machen.

Ich selbst habe erst seit einigen Tagen einen Pokeraccount mit Rakeback und kann nach 1000 gespielten Händen auf der neuen Seite folgendes feststellen: Ich habe in diesen 1000 Händen (Fast ausschließlich No Limit Ringgames mit $0,10/$0,20 Blinds) knappe $4 Gewinn erspielt. Das entspricht 2BB/100. In diesen 1000 Händen habe ich gleichzeitig etwas über $25 an Rake gezahlt. Mit angenommenen 20% Rakeback, bekomme ich davon 5$ zurück. Das entspricht zusätzlichen 2,5BB/100. Selbst wenn ich auf Dauer mit -2BB/100 spielen würde, wäre ich dank Rakeback auf diese Weise ein Winner!

Im Folgenden wird nun erklärt was genau Rakeback ist bzw. wie es funktioniert, wie man es bekommt und was man sonst noch wissen sollte.

Rake
Bevor wir uns auf das Rakeback stürzen können, sollten wir am besten klären, was der Rake ist und wie man ihn berechnet.

Der Rake ist die Gebühr, die die Spieler an den Pokeranbieter (egal ob Online oder Casino) zahlen, um ihn für seine Mühen zu entschädigen. In Casinos beträgt der Rake in der Regel 10% vom Pot, Online sind 5% üblich. Meist ist der Rake auch nach oben „gedeckelt“. Online werden üblicher Weise nicht mehr als $3 aus jedem Pot entnommen. Die meisten Anieter nehmen auch keinen Rake aus Pötten in denen es keinen Flop gab oder der Pot unter einer bestimmten Größe geblieben ist. (Oft ist die Grenze $1.)

Um den gezahlte Rake den einzelnen Spielern am Tisch zuzuordnen, wird der gesamte Rake aus einem Pot normalerweise an alle Spieler, die an dem Pot beteiligt waren, aufgeteilt und zwar im Verhältnis der getätigten Einsätze in dem Pot.

Beispiel: Ein Pot erreicht am Ende $50. Der Anbieter nimmt davon 5% also $2,50 Rake. Es waren 3 Spieler am Pot beteiligt. Zwei davon haben den Showdown gesehen und jeweils $20 in den Pot eingezahlt. Die restlichen $10 hat der dritte Spieler gezahlt. Spieler 1 und 2 bekommen dementsprechend $1 Rake zugeordnet und Spieler 3 $0,50.

Wer Pokertracker nutzt, kann in der Ringgame-Übersicht genau ablesen, wie viel Rake ihm auf diese Weise „zugesprochen“ wurde, also wie viel Geld er persönlich dem Online-Casino eingebracht hat.

Was ist Rakeback?
Abhängig von der Pokerseite werden zum persönlich aufgeschlüsselten Rake aus Ringgames noch Turnier-Buy-In-Fees dazu addiert und / oder Boni, Vielspieler-Punkte und / oder sonstige Vergütungen abgezogen und die resultierende Zahl – der sogenannte MGR (Monthly Gross Revenue) – wird als Berechnungsgrundlage für das Rakeback genutzt.

Wenn man nun einen Rakeback Deal mit einer Poker-Seite bzw. einem Affiliate hat, dann bekommt man einen definierten Prozentsatz seines MGR als Rakeback zurückgezahlt.

Genau genommen sind die meisten Boni und Vielspieler-Punkt-Systeme auch nichts anderes als Rakeback. Einige der besten Boni entsprechen teilweise sogar einem Rakeback von 100% oder sogar mehr. Diese sind allerdings sowohl in ihrer Höhe als auch zeitlich begrenzt. Die Vielspieler-Programme sind zwar zeitlich unbegrenzt, aber sie entsprechen meist auch einem Rakeback von weit unter 1%.

Ein guter Rakeback Deal dagegen ist lebenslang, in seiner Höhe unbegrenzt und bringt im Schnitt zwischen 15% und 35%. Bei vielen Anbietern kann man ohne einbußen parallel auch einen Bonus abarbeiten. Einige Ausnahmeanbieter bieten auch deutlich höheres Rakeback, die ganz großen Pokerseiten gehören jedoch in der Regel nicht dazu.

Wie bekommt man einen Rakeback-Deal?
Abgesehen von einigen (meist kleineren) Anbietern bieten die Pokerseiten selbst ihren Spielern kein Rakeback. Um aber ihren Affiliates einen Anreiz zur Kundengewinnung zu geben, zahlen die Seiten den Affiliates oft einen Prozentsatz, des vom geworbenen Spieler produzierten MGR. Einige Affiliates geben nun einen Teil davon als Rakeback an die Spieler weiter.

Folglich muss man sich, um Rakeback zu erhalten, über einen Affiliate bei der entsprechenden Pokerseite anmelden. Leider ist es nicht immer einfach einen verlässlichen Affiliate für den gewünschten Anbieter zu finden. Einige Seiten verbieten den Affiliates sogar jede Form von öffentlicher Werbung für das Rakeback. Man muss sich also aktiv auf die Suche machen. Gute Ausgangspunkte sind die Seite rakerebatereview.com sowie das Rakeback und Affiliate Unterforum von 2+2. Google & Co. sind mit Vorsicht zu genießen, da viele der besten Treffer nicht die zuverlässigsten Affiliates sind. Zumindest sollte man den gefundenen Affiliate ein weiteres Mal googlen und gucken, ob man irgendwelche Meldungen von geprellten Spielern findet.

Da viele Affiliates ihren Spielern wiederum Referral-Boni bieten, kann man sich meist auch an jemanden wenden, von dem man weiß, dass er bereits Rakeback bei dem jeweiligen Anbieter erhält. Oft bekommt man dadurch bessere Angebote, als direkt über den Affiliate und der Werber freut sich auch.

Beispiel: Spieler 1 hat sich über den Affiliate „X“ beim Pokeranbieter „Y“ angemeldet. Dafür zahlt der Pokeranbieter dem Affiliate 40% des, vom Spieler erzielten, MGR aus. Der Affiliate gibt dann 30% an den Spieler weiter und behält 10% für sich.
Außerdem bekommt der Spieler vom Affiliate die Möglichkeit weitere Spieler zu werben, welche dann ebenfalls 30% Rakeback bekommen, wenn sie sich über den Affiliate beim Pokeranbieter anmelden. Meist bekommen beide – Werber und Geworbener – (zumindest aber der Werber) einen zusätzlichen Anreiz. Solch ein Anreiz können zusätzliche Rakeback-Prozente, einmalige Boni, „Sachpreise“ oder Teilnahmen an Gewinnspielen sein.

Wie und wann bekommt man sein Geld?
Die meisten Affiliates bieten verschiedene Methoden zur Auszahlung an, ähnlich wie die meisten Pokerräume. Neteller steht wie so oft sehr weit oben, aber sehr populär sind auch Auszahlungen direkt auf unterstützte Pokerseiten. Wenn die Pokerseiten das Rakeback aktiv unterstützen passiert dies teilweise sogar automatisch. (Bsp.: World Poker Exchange)

Die meisten Affiliates bieten Auszahlungen erst ab bestimmten Mindestbeträgen an. Meist liegen diese im Bereich von $25. Der Zeitpunkt der Auszahlung liegt bei den meisten Affiliates nach dem Zeitpunkt an dem jeweilige Pokeranbieter die Affiliates bezahlt, was ja auch verständlich ist. In der Regel geschehen solche Auszahlungen monatlich.

Einige Affiliates bieten auch täglich aktuelle Auszahlungen an, die meist mit automatisierten Rake-Tracker-Systemen kombiniert sind. D.h. man kann täglich aktuell einsehen wie viel Rake man bisher erspielt hat und sich sein Rakeback auszahlen lassen. Wem solche Qualitätsmerkmale bei Affiliates wichtig sind, der muss bei der Auswahl noch sorgfältiger vorgehen.

Im Prinzip gilt hier wie für alle Affiliate-Bedingungen: Erst genau informieren, ob man mit allen Modalitäten einverstanden ist, bevor man sich (lebenslänglich) an einen Affiliate bindet.

Für wen lohnt sich Rakeback?
Diese Frage wird immer wieder gestellt. Eine eindeutige Antwort ist jedoch nicht wirklich möglich, da man „lohnen“ schlecht definieren kann. Lohnt es sich für $0,10 im Monat? Oder erst ab $100 die Woche? Oft heißt es, dass es sich erst ab dem und dem Limit oder so und so viel Stunden im Monat lohnt. Wobei die Angaben stark variieren können.

Genau betrachtet ist das allerdings Unsinn. Denn Rakeback ist in aller Regel zusätzlich und hat keine Nachteile. Man wird sich also nie ärgern können, dass man es gemacht hat. Aber wenn man es später mal haben möchte, seinen Account jedoch schon hat, dann ist der Ärger groß. (Ich spreche da aus Erfahrung! :-))

Wenn uns jemand anbietet, uns ein Leben lang zu allen Bier-Einkäufen 30% dazu zu geben, sagt ja auch keiner: „Nee, danke, ich hab grad keinen Durst!“

Die einzige Ausnahme wäre, wenn man sich zwischen Rakeback und nem sehr guten, einmaligen Bonus entscheiden muss. (Auch sehr große Einmalboni werden von vielen Affiliates angeboten.) Evtl. könnte es dann sinnvoller sein den Bonus zu nehmen, sofern man mit ziemlicher Sicherheit sagen kann, dass man durch Rakeback in absehbarer Zeit nicht mehr erspielen wird, als der Bonus einem bringt.

Was sollte man noch wissen?
Genau wie für die besten Boni, gilt meist auch für Affiliates: Man hat nur eine Chance. Sobald man erstmal einen Account bei einem Anbieter hat, ist der Zug in der Regel abgefahren. Einige Affiliates haben jedoch genug „Power“, um einen existierenden Account nachträglich in ihr Programm aufzunehmen. Darauf sollte man nicht hoffen, aber eine Nachfrage kann sich lohnen. Zu verlieren hat man ja nichts.

Für viele Anfänger sehen die Angebote mit „Einmalzahlungen“ zuerst attraktiver aus, aber wenn man vor hat, lange und viel bei einem bestimmten Anbieter zu spielen, dann kann kaum ein Bonus mit einem guten Rakeback Deal mithalten.

Der Markt an Pokeranbietern und Affiliates ist riesig, unübersichtlich und ändert sich laufend. Seht euch am besten regelmäßig um, vor allem wenn ihr erwägt in Kürze den Anbieter zu wechseln.

Weitere Fragen könnt ihr im Forum diskutieren.
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Verfasser: madmat3001

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