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Interview mit Gus Hansen

Hier nun das letzte Interview, das wir im Rahmen der Full Tilt Million Euro Challenge in München, führen konnten. Dieses Mal ist unser Gast kein Geringerer als Gus „The Great Dane“ Hansen.

PI (Poker Institut): Herr Hansen, sie reisen nur seit der 3 Wochen durch Deutschland. Konnten sie diesen Aufenthalt ein bisschen genießen.

Full Tilt Poker Challenge München - Gus HansenGH (Gus Hansen): Nun, da ich der einzige Spieler aus Dänemark bin, und nicht so weit von meiner Heimat entfernt, habe ich die Zeit zwischen den Aufenthalten in Deutschland dazu genutzt viele wichtige Dinge zu erledigen.

Unter anderem habe ich versucht mein Buch, dass ich in Kürze veröffentlichen möchte, voran zu bringen, sodass die Zeit relativ schnell vorüber ging und wenig Zeit blieb die deutschen Frauen kennen zu lernen oder das Oktoberfest zu besuchen sowie für alle anderen schönen Dinge.

PI: Wann und warum haben sie angefangen Poker zu spielen und wann haben sie entschieden Poker professionell zu spielen?

GH: Nachdem man in Dänemark das Gymnasium abgeschlossen hat, nehmen sich viele Abiturienten ein Jahr Auszeit um beispielsweise zu Reisen oder anderen Dinge zu machen. Ich nutzte damals diese Zeit, um mich mehr auf meine damalige Leidenschaft, dem Backgammonspielen zu widmen. Also reiste ich mehrere Jahre durch die Welt und nahm an vielen Turnieren teil. In den USA traf ich dann einige Leute, die mir das Pokerspielen beibrachten und es schien so, als hätte ich eine Begabung für diese Art von Spiel. Ich entschied mich dann dagegen ein Studium anzufangen, blieb somit beim Pokern hängen und machte mein neues Hobby zum Beruf.

PI: Inwiefern haben ihnen ihre Erfahrungen beim Backgammon geholfen ein professioneller Pokerspieler zu werden?

Full Tilt Poker Challenge München - Gus Hansen 2GH: Es hat mir definitiv nicht geschadet. Viele ehemalige Backgammonspieler sind nun professionelle Pokerspieler und viele von ihnen sind auch sehr erfolgreich. Das mag daran liegen, dass sie es aufgrund ihrer Erfahrungen beim Backgammon gewohnt sind das Pokern analytisch und mathematisch zu betrachten. Also kann man sagen, dass es mir auf jeden Fall geholfen hat. Beispielsweise war ich es schon gewöhnt um hohe Einsätze zu spielen.

PI: Sie sind einer der aggressivsten Spieler am Pokertisch. Wie wichtig ist es für sie andere Spieler zu beurteilen und wie lange brauchen sie in etwa um einen unbekannten Spieler einzuschätzen?

GH: Dieser Aspekt des Pokerspielens ist für mich der größte Unterschied zwischen Live-Poker und Online-Poker. Im Internet weiß man fast nie, was für ein Typ von Mensch sich hinter dem angezeigten Namen verbirgt. Beim Live-Poker dagegen sitzt man seinen Gegnern gegenüber und kann so bereits von Anfang an erste Vermutungen über Spielstil anhand ihres äußeren Erscheinens aufstellen. Gerade wenn man Spieler bei unterschiedlichen Turnieren wiedertrifft kann man sich leichter an ein Gesicht als an einen Online-Spieler Namen erinnern.

Natürlich lassen sich Anfänger und Amateurspieler leichter einschätzen als erfahrenere und professionelle Spieler, die ihre Verhaltensmuster anpassen und auch variieren können. Ich glaube, dass es mir bei den letzten Turnieren, die ich gespielt habe, sehr gut gelungen ist meine Gegner einzuschätzen und diese Beobachtungen auch in meine Entscheidungen einfließen zu lassen. Ich denke, dass ich gerade dadurch meine Turnierergebnisse der letzten Zeit verbessern konnte, was mich sehr freut.

PI: Wenn immer sie mit anderen aggressiven Spielern am Tisch aufeinandertreffen, ist große Action garantiert. Wir erinnern uns an die legendäre Hand aus der , bei der sie in einer Hand mit Daniel Negreanu aneinandergeraten sind. Sie spielten dabei beide um einen Pot von ca. $570.000, bei dem sie auf dem Turn ihren 5-Vierling und Daniel sein Full House treffen. Ist es in dieser Situation überhaupt möglich nicht an diese Riesen-Summe zu denken und sich auf das Spiel zu konzentrieren?

Full Tilt Poker Challenge München - Gus Hansen 3GH: Für das Pokerspiel an sich ist es wichtig, dass es um etwas geht, da sonst das Spiel an Reiz verliert. Man kann um Punkte spielen, man kann klassisch um Geld spielen, oder darum spielen wer den Abwasch macht – oder um Sex (Anm. d. Red.: Gus Hansen grinst dabei zur PR-Dame von Full Tilt Poker rüber und kommentiert seine Aussage mit dem Satz: „I have to say that because you’re kan spille slots, keno, baccarat, roulette og blackjack pa farten. here honey.“ Danach wird das Interview aufgrund des Gelächters aller Anwesenden kurz unterbrochen.). Nein, Spaß beiseite, es ist wichtig einen Anreiz zu schaffen und das ist in der Regel Geld. Wichtig ist, dass man das passende Limit für sich findet. Spielt man um einen zu geringen Einsatz, der einen nicht kümmert, so spielt man nicht sein bestes Spiel. Spielt man dagegen um einen zu hohen Einsatz, dessen Verlust man sich nicht leisten kann, so wird man auch nicht sein bestes Pokerspiel spielen. Ich denke das beste Limit ist das, bei dem der Einsatz durchaus bedeutungsvoll ist, ein Verlust aber nicht mit einem Bankrott gleichzusetzen ist.

In der Hand mit Daniel La roulette est Fun abord, vous voudrez peut-etre juste un peu de fond sur la facon de jouer avant de vous decider a sauter a droite dans un cercle de joueurs de roulette . spielten wir um einen sehr großen Pot, und ich fühlte mich natürlich gut, da ich auf dem Turn die bestmögliche Hand hatte. Wenn man die bestmögliche Hand hält, können die Einsätze verständlicherweise nicht groß genug sein, da das eine sehr seltene Situation bei No-Limit Hold‘em ist. In dieser Situation also versuchte ich nur möglichst viel Geld in den Pot zu bekommen und machte mir sonst keine Gedanken.

PI: Haben sie Daniel Negreanu auf so eine starke Hand, wie ein Full House gesetzt?

Full Tilt Poker Challenge München - Gus Hansen 4 GH: Bevor und als er auf Unter den Klassikern findet ihr beispielsweise Novoline Hits wie Book of Ra, oder auch Tischspiele, mit denen man in der Regel gleich Roulette und Blackjack verbinden wird. dem River mein All-in gecallt hat, war ich mir sehr sicher. Das habe ich vor allem daran gemerkt wie und was er geredet hatte. Aber an dieser Stelle war ich bereits All-in, sodass ich keine weiteren Entscheidungen treffen musste und er daher so viel reden konnte wie er wollte. Davor wusste ich nur dass Daniel vermutlich eine sehr starke Hand hält. Eine Besonderheit beim Pokern ist ja, dass man nie sicher weiß was der Gegner für eine Hand hält, aber man kann in etwas einschätzen ob es eine gute, mittlere, schlechte Hand oder ein Bluff ist.

Natürlich wusste ich nicht, dass er gleich so ein Monster hält, aber ich war mir wie gesagt in diesem Moment sehr sicher, dass seine Hand sehr stark ist und ab diesem Punkt ging es eben nur noch darum, möglichst viel Geld in die Mitte zu bekommen. Und das hat ja auch gut funktioniert.

PI: Machen sie sich am Pokertisch Notizen zu ihren einzelnen Gegnern und haben sie sowas wie eine Art Datenbank dafür?

GH: Was das angeht bin ich ein fauler Hund. Leider muss ich zugeben, dass ich in dieser Beziehung zu wenig mache und viel mehr machen sollte. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, aber es ist auf jeden Fall eine gute Hilfe um die Gegner besser einschätzen zu können.

PI: Sie spielen neben No-Limit Hold’em sehr oft auch Pot-Limit Omaha. Was ist so besonders an dieser Pokervariante?

GH: Es ist ein etwas anderes Spiel, bei dem man viel öfters die bestmögliche Hand hält als bei Hold’em beispielsweise. Durch die größere Anzahl an Karten auf der Hand ergeben sich auch mehr Kombinationsmöglichkeiten mit den Karten auf dem Board. Also man kann schon wirklich von einem anderen Spiel reden.

Aber viele Omaha-Spieler denken, dass sie aufgrund der vielen Kombinationsmöglichkeiten immer nur mit den Nuts gewinnen können, was meiner Meinung nach absolut nicht der Fall ist. Sehr oft kann man auch mit mittelmäßigen Händen gewinnen, da sich viele Möglichkeiten zum Bluffen ergeben. Und man kann bei Omaha gerade deswegen so gut bluffen, da eben viele Spieler denken, dass nur sehr gute Hände spielbar sind. Außerdem denke ich dass es einfach ein sehr aufregendes Spiel ist, das auch von sehr vielen Top-Spielern gespielt wird, was natürlich immer für eine Menge Action sorgt.

PI: Viele Pokerspieler sind dafür bekannt, keine Möglichkeit auszulassen um neben oder am Pokertisch eine Wette abzuschließen. Was war ihre verrückteste Wette und haben sie diese gewonnen?

Full Tilt Poker Challenge München - Gus Hansen 5GH: Ich hatte bisher noch nicht so viele verrückte Wetten laufen. Einmal habe ich um $100.000 gewettet, dass ich es schaffe einen Marathon innerhalb von 4 Stunden zu laufen und diese Wette habe ich gewonnen. Ein anderes Mal ging es darum, für $50.000 beim Basketball einen Dunking zu machen. Diese Wette habe ich aber nicht angenommen, da ich einfach nicht gut beim Springen bin.

Im Moment habe ich noch eine Tennis-Wette mit Patrick Antonius für $200.000 laufen, die aber voraussichtlich erst Anfang nächsten Jahres stattfinden wird, da wir aktuell beide mit kleineren Verletzungen zu kämpfen haben. Abgesehen davon mach ich nicht zu viele verrückte Wetten, aber wie du bereits gesagt hast, ergeben sich immer Situationen für Wetten und ich kann mich auch wahrscheinlich an viele nicht mehr wirklich erinnern. Die die ich bereits genannt habe, waren aber die Interessantesten von allen.

Ansonsten wettet man halt auf kleine Dinge. Einmal saß ich mit einem Freund in einem Flugzeug und wir warteten auf den Start, der verschoben wurde. Also wetteten wir darum, wann der Flieger abheben würde. Mein Freund sagte vor 3 Uhr und ich sagte nach 3 Uhr und er gewann die Wette wegen ca. 1 Minute Unterschied. Das hat mich damals echt geärgert. Aber man kann schon sagen, dass bei uns Pokerspielern immer die eine oder andere Wette am Laufen ist.

PI: Bitte vervollständigen sie folgende Sätze:

PI GH:
Poker is … a great game.
Winning a big pot feels like … making my bank guy happy.
If I wouldn’t have become a pro player … I probably would have tried to make it in professional sports.

PI: Herr Hansen, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei ihren zukünftigen Turnieren.

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