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„It’s OK everyone I got a read“ – Poker Kuriosum in Barcelona

Es ist 15:20 Uhr Ortszeit am Dienstag den 08.09.2009 in Barcelona, Tag 3 der EPT Barcelona ist voll im Gange. Doch nicht an allen Tischen im Poker Room des Grand Casino Barcelona wird gespielt. Zwei Spieler stehen abseits der Tische und diskutieren mit dem Floorman. Roland de Wolfe, Tobias Reinkemeier sowie Turnierdirektor Thomas Kremser sind die Protagonisten dieser kuriosen Geschichte.Tobias Reinkemeier im Gespräch mit Thomas Kremser

Doch was war passiert? Gehen wir zeitlich etwas zurück und schauen auf die Action am Poker Tisch. Nachdem seine fast Potsize große River-Bet von Tobias Reinkemeier gecalled wurde, annoncierte Roland de Wolfe „King high“, zeigte seinen König und schob seine Karten, nach der Aufforderung Reinkemeiers ihm auch die zweite Karte zu zeigen, in den Muck, ohne den Wert der zweiten Karte Preis zu geben. Tobias Reinkemeier wiederum strich den mit knapp 300.000 Chips nicht unerheblich großen Pot ein und zeigte seine Hand, Dame und Sechs, was „Queen high“ bedeutete.

De Wolfe protestierte gegen die Entscheidung und lies den Floorman, Turnierdirektor Thomas Kremser rufen. Nach de Wolfes Verständnis sollte seine Hand die gewinnende sein, sein Gegner habe ja schliesslich den König gesehen. Die Turnierregeln allerdings legen genau fest, dass eine Hand, die nicht vollständig gezeigt und danach gemucked wurde für tot zu erklären ist. Somit hielt Reinkemeier die einzig noch aktive Hand und wurde von Turnierdirektor Kremser zum rechtmässigen Gewinner des Pots erklärt.

In einem Interview erklärte Reinkemeier seine Vorgehensweise wie folgt: „Ich war überzeugt, dass Roland de Wolfe keine Hand, die noch Showdown-Value besitzt anspielen würde. Den Flush am River gab ich ihm nicht, eher einen verpassten Combo-Draw, gegen den ich mit Q-High vorne wäre. Außerdem wusste ich, dass er all seine K-High Bluffs instant mucked, sodass ich auch in dem Fall den Pot einstreichen würde.“

Letzten Endes sollte er mit seiner Einschätzung der Situation Recht behalten. Ob man nun die Nase rümpfen oder mit der Zunge schnalzen soll bleibt jedem selbst überlassen. Zum Schmunzeln ist solch eine Aktion allemal.

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