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Ehemaliger FBI-Chef wird Lobbyist für Onlinepoker

Logo Fair Play USALouis Freeh, FBI Director von 1993 bis 2001, und Pennsylvanias ehemaliger Governor Tom Ridge haben sich dem Beirat von Fair Play USA angeschlossen, das sich für die Legalisierung von Onlinepoker in den USA stark macht und gemeinsam von Caesars Entertainment und MGM Resorts International gegründet worden war. Zu den bekanntesten Pokerspielern bei Fair Play USA gehören Mike Sexton und Greg Raymer. Prominente Mitglieder aus der Politszene sind unter Anderem Parry Aftab, Rechtsanwalt in Internetfragen, und Tom Ridge, EX-Chef von Homeland Security.

Auf einer Pressekonferenz in Washington D.C.s Capitol Hill erläuterte die Organisation gestern ihre Ziele. Dazu zählt vor allem eine eindeutige Defintion des Begriffs „illegales Glückspiel“, denn, so erklärte Freeh, „die derzeitige Bundesgesetzgebung hat es nicht geschafft, das Gesetz auch mit wirksamen Mitteln auszustatten um gegen illegales Internet-Glücksspiel vorzugehen, so dass jetzt eine ‚Wildwest‘-Atmosphäre vorherrscht.“ Durch die verworrene Gesetzgebung sei ein „sechs Milliarden Dollar schwerer Markt für illegales Gambling entstanden, der von schurkischen ausländischen Anbietern beherrscht wird“.

So ist denn auch die Beibehaltung und Verschärfung des Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) von 2006 eins der wichtigsten Anliegen von Fair Play USA. Was nicht weiter verwunderlich ist, denn die US-amerikanische Casinoindustrie, die jahrelang Fronte gegen gesetzlich erlaubtes Onlinegambling gemacht hatte, ist seit der ökonomischen Rezession 2008 zusehends auf die Linie der Legalisierungs-Lobbyisten eingeschwenkt.

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Anmerkung d. A.:

Das U.S. Department of Homeland Security (US Ministerium für Innere Sicherheit) war 2002 geschaffen worden, als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Seine wichtigste Aufgabe ist es Bedrohungen für die amerikanische Bevölkerung und das US Territorium „vorauszusehen, zuvorzukommen und abzuwenden“. Ex-FBI Director Freeh kam vor einigen Jahren in die Schlagzeilen, als er die Arbeit der Untersuchungskommission zu 9/11 kritisierte: Man habe verschwiegen, dass der Pilot eines der beiden Flugzeuge, die in die Twin Towers des New Yorker World Trade Centers gesteuert wurden, den US-Behörden bereits vorher als potentieller Terrorist bekannt gewesen sei.

Die entsprechende Presseerklärung von Fair Play USA schlägt übrigens nicht ganz so US-nationalistische Töne an wie ihr neues Mitglied. Nachzulesen ist sie  auf http://www.marketwatch.com/story/former-fbi-director-louis-freeh-former-governor-tom-ridge-join-fairplayusa-to-tackle-ineffective-laws-on-illegal-internet-gambling-2011-09-15.

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